Bei der "Spurensuche" geht es darum, zu verstehen, mit welcher Sicht jeder Einzelne von uns auf die Welt blickt und was seine Sichtweise geprägt hat. Zudem wird es darum gehen, verstehen zu lernen, welche Spuren der Krieg in Europa und/oder das Unrechtsregime der DDR in Deutschland bei jedem von uns herlassen hat.
Das Projekt "Spurensuche" verbindet die persönliche Geschichte mit den Ereignissen des Krieges sowie der Nachkriegszeit und legt einerseits dar, welche rechtlichen Konsequenzen aus den Gräueltaten auf nationaler und internationaler Ebene gezogen wurden: Das Grundgesetz, Art. 1 GG „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, die Nürnberger Prozesse als Auslöser für das Völkerstrafrecht (Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit), die Europäische Menschenrechtskonvention sowie die Genfer Flüchtlingskonvention.
Andererseits geht das Bildungsangebot auf die Traumata des Krieges und des Unrechtsregimes ein, indem es zunächst Hintergrund-informationen über Psychotrauma liefert und erforschen lässt, wie diese Traumata zwischenzeitlich verarbeitet wurden. Die Begriffe „Kriegskinder“ und „Kriegsenkel“ werden in diesem Zusammenhang erörtert, mit der Intention, das generationsübergreifende „Schweigen“ und dessen Folgen ins Bewusstsein zu rufen und bestenfalls zu brechen, nach dem Motto „Noch ist es nicht zu spät, die Großeltern und Eltern als Zeitzeugen zu befragen“.
Außerdem werden Parallelen zwischen den Ereignissen des zweiten Weltkrieges sowie des Unrechtsregimes der DDR mit den heutigen Flüchtlingsströmen aufgezeigt. Schließlich soll unter Berücksichtigung der in diesem Bildungsangebot erworbenen Kenntnisse die Frage beantwortet werden, warum es so vielen an der Empathie für Flüchtlinge fehlt, obwohl die deutsche Geschichte von Flucht und Vertreibung geprägt ist.
Das Seminar ist in Modulen aufgebaut und kann über einen längeren Zeitraum hinweg vollständig, oder auch nur modulweise gebucht werden. Es eignet sich auch als Ergänzung zum Unterricht an der Schule, oder als einzelne Bildungsreise, beispielsweise nach Berlin.
Unter dem Motto „Geschichte live erlebt“ werden die Teilnehmer*innen aufgefordert, ihre persönliche Geschichte mit den geschichtlichen Ereignissen abzugleichen sowie ihre Familiengeschichte zu erforschen.
Nach der Vermittlung von grundlegenden Kenntnisse zum Thema „Psychotraumatologie“ und „transgenerationales Trauma“ werden die Teilnehmer*innen die Gelegenheit erhalten, in einem Gespräch Angehörige der Kriegskindergeneration, der Kriegsenkelgeneration und der Opfer des Unrechtsregimes der DDR nach ihren persönlichen Erfahrungen zu befragen.
Wozu wir aus Angst fähig sind, wird am Beispiel der Folterpraxis der USA nach den Anschlägen des 11. September aufgezeigt.
Das Projekt wird als interaktives Seminar umgesetzt. Es ist Absicht, dass die Teilnehmer*innen einen persönlichen Bezug zur geschichtlichen Entwicklung in Europa herstellen. Aus diesem Grund werden Vorträge nur dann eingesetzt, wenn es um die grundlegende Vermittlung von Kenntnissen geht. Ansonsten sollen die Teilnehmer*innen selber die Inhalte erforschen dürfen. Dabei werden sie Gelegenheit erhalten:
Wo, wenn nicht in Berlin sind die Spuren der deutschen Geschichte am deutlichsten sichtbar:
Anhand der Nürnberger Prozesse wird die juristische Form der Aufarbeitung der Gräueltaten des Krieges dargestellt. Es ist die Geburt des internationalen Völkerstrafrechts (Kriegsverbrechen, Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit).
Zudem wird die Frage aufgeworfen, welche Bedeutung diese Form der strafrechtlichen Verfolgung hat. Antworten können in den Verfahren zu Ruanda und dem ehemaligen Jugoslawien gesucht werden, sowie bei der Entstehung des Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag.
Dieses Modul beschäftigt sich mit der Frage, was wir aus der Geschichte gelernt haben, denn nach dem Ende des Dritten Reiches sollten sich die Gräueltaten nicht wiederholen.
In dieser Hinsicht wird beleuchtet, welche Instrumente sowohl auf internationaler als auch auf europäischer und nationaler Ebene geschaffen wurden, mit welchen die grundlegendsten Rechte eines Menschen geschützt werden sollen.
In diesem letzten Modul werden nach Parallelen zwischen der deutschen Geschichte und den aktuellen Flüchtlingsströmen gesucht und nach Antworten geforscht, warum es uns so häufig an der Empathie für Flüchtlinge fehlt, obwohl die deutsche Geschichte von Flucht und Vertreibung geprägt ist.
Die von den Teilnehmer*innen erarbeiteten Inhalte oder Ergebnisse der Module werden von ihnen
und auch veröffentlicht:
Schließlich sollen die Teilnehmer*innen persönliche Erinnerungen an das Seminar erhalten, wie beispielsweise einen Abdruck ihres Fußes oder einen von ihnen erstellter Familienstammbaum, bei denen die Teilnehmer*innen ihrer Kreativität freien Lauf lassen können.
... bei Fragen, für weitere Informationen, Buchungen, oder konkrete Planungen.